Im Team erfolgreich
Mässige Blauthermik, strammer Ostwind und niedrige Arbeitshöhen… so könnte mann das Wetter in einer Zeile zusammenfassen das sich am vergangenen Samstag allen Nordbayerischen Segelfliegern anbot. Bedingungen bei denen mann früher velleicht eine Stunde um den Flugplatz geflogen wäre um dann zu Kaffee und Kuchen überzugehen. Die Segelflugbundesliga, sowie die bayerische Landesliga in der der Flugsportclub Giebelstadt seit mehreren Jahren erfolgreich unter den TopTen mitmischt, reizt jedoch auch bei schlechten Wetter den Überlandflug zu wagen, denn gerade dann können wertvolle Rundenpunkte eingefahren werde.
Info: Bundesliga / Landesliga
Ein belibig durchgeführter Überlandflug wird im Nachhinein so mit 6 Wegpunkten versehen dass sich eine maximale Wegstrecke ergibt. Für die Bundesliga wir nun auf dieser Wegstrecke das schnellste 2:30h Fenster gesucht und die darin geflogene Schnittgeschwindigkeit berechnet. Die drei schnellsten so ermittelten Schnittgeschwindigkeiten eines Vereins werden an jedem Wochenende addiert und mit dieser Summe eine Formel-1 Wertung aller teilnehmenden Vereine erstellt. Die Punktsumme aller Wochenendrunden ergibt wiederum die Gesamtplatzierung. Es gibt 1. und 2. Bundesliga sowie in jedem Bundesland eine Landesliga.
Diesmal nahmen Stefan Appel auf ASW20, Julian Krause mit dem neuen Discus des Flugsportclubs, und Elias Breunig zusammen mit CoPilot Sebastian Wildfeuer im Duo Discus die Herausforderung an.
Kurz nach dem Ausklinken aus dem F-Schlepp konnte in unmittelbarer Nähe zum Flugplatz Giebelstadt brauchbar gestiegen werden und so gelang der Plan im engen Teamflug nach Norden abzufliegen. Trotz der Vorteile bei der Aufwindsuche die eine 3er Formation bietet war es ein hartes Stück Arbeit bis die Giebelstäder sich über Würzburg nach karlstadt und schließlich an Hammelburg vorbei gekämpft hatten. Für einen einzelnen Piloten hätte die Unternehmung möglicherweise so gar nicht funktioniert. Am Gleitschirmhang nördlich von Hammelburg wurden dann die Bedingungen langsam besser und so konnte der Flug noch bis BadKissingen ausgedehn werden. Nachdem hier gewendet wurde erfolgte der Rückweg über die selbe Strecke, jedoch bei mittlerweile etwas besseren Aufwinden. Kurz vor Würzburg wurde es dann jedoch noch einmal kniffelig und nur um ein Haar, und wieder dank des konsequenten Teamflugs, konnte der Endanflugbart vor der Zwangslandung auf dem Schenkenturm gefunden werden. Nach knapp 3 Stunden Flugzeit setzte die Formation wieder zur Landung auf ihrem Giebelstädter Heimatflugplatz an.
Gemessen an den geflogenen 160 Kilometern, kaum der Rede wert. Doch gerade wegen der schlechten Bedingungen, und der vielen wortwörtlichen Höhen und Tiefen ein tolles Erlebniss dass großen Dreiecksflügen in nichts nachsteht. Belohnt wurden die Giebelstädter dafür mit einem sehr zufriedenstellenden 14 Rundenplatz, wobei die Top Ten ganz klar von den an diesem Wochenende mit Spitzenthermik verwöhnten Alpenvereinen dominiert wurden. Mit den so erzielten 26 Punkte ist auch der Anschluss an das Spitzenfeld in der Gesamtwertung wieder geschafft.