Hochkarätige Auszeichnungen und ein neues Ehrenmitglied beim Flugsportclub
Rund 100 Mitglieder und Ehrengäste, an der Spitze Bürgermeister Helmut Krämer mit Gattin, waren der Einladung des Flugsportclub Giebelstadt zum traditionellen Neujahrsempfang in den „Kartoffelkeller“ gefolgt und wurden vom Vereinsvorsitzenden Jürgen Guckenberger herzlich begrüßt. In seinem launigen Jahresrückblick erinnerte er an die fliegerischen und vereinsinternen Höhepunkte des vergangenen Jahres. So wurden auf der Hauptversammlung ein neuer zweiter Vorsitzender, Maximilian Mayer und ein neuer Kassier, Julian Dürrlauf gewählt. Zwar schieden die jeweiligen Vorgänger aus ihren Ämter aus, stehen aber dem Verein weiterhin mit voller Arbeitskraft zur Verfügung. Um auszuloten, ob eine DG 1001 M in den Flugzeugpark des Vereins passt, wurde diese mit der Unterstützung großzügiger Gönner beschafft und hat bereits eine Menge Flugstunden gesammelt. Obwohl das Wetter der vergangen Flugsaison alles andere als günstig war, können sich die Flugzeiten sehen lassen: bei rund 1 900 Starts wurden über 1 000 Flugstunden registriert und im Streckenflug 39.000km dokumentiert. In der Landesliga wurde der 3. Platz erreicht, in der Qualiliga, die bundesweit gewertet wird und deren erste Mannschaften in die Zweite Bundesliga aufsteigen konnte der 11. Platz errungen werden! Fünf Piloten haben Strecken von über 600 km, elf Piloten über 400 km erreicht! Erstmals seit langer Zeit erfolgte die Teilnahme eines Zweierteams bei den Deutschen Meisterschaften. Für die Flugausbildung konnte ein neuer Fluglehrer gewonnen werden und die Anzahl der Flugschüler, von denen einige bereits beim Fluglager ihren Alleinflug absolvierten, berechtigt zu guten Zukunftsaussichten. Für das seit Jahren erfolgreiche Projekt „Fliegen verbindet Alt und Jung und Menschen mit Behinderung“ wurden, trotz häufig schlechten Wetters, 57 Rundflüge durchgeführt und damit vielen glücklichen Passagieren erstmals der Blick aus ungewohnter Perspektive auf ihre Fränkische Heimat ermöglicht. Leider fiel der geplante Rundflugtag mit der beliebten JU 52 ins Wasser! Es bestand keine Möglichkeit, Giebelstadt unter Sichtflugbedingungen zu erreichen. Die gute Nachricht: am 27. Juli soll dieser Rundflugtag nachgeholt werden!
Eine erfolgreiche Vereinsarbeit ist nur möglich, wenn sich viele Mitglieder, mit all ihren Talenten, für den Verein lang- und kurzfristig engagieren. Solchen Mitgliedern gebührt Dank und Anerkennung und so konnte Vorsitzender Guckenberger verdiente Mitglieder auszeichnen.
Ehrenmitgliedschaft für Karl-Heinz Krause
Die höchste Auszeichnung, die Ehrenmitgliedschaft, wurde Karl-Heinz Krause angetragen. Er trat als 20-Jähriger 1969 dem Flugsportclub Giebelstadt. 1972 übernahm er das Amt des Schriftführers, 1973 für 9 Jahre das des Kassiers. Nach einigen Jahren „Pause“ wurde er 1990 in das Amt des 1. Vorsitzenden gewählt und durfte sich gleich um die Behebung der „Wiebke“-Sturmschäden an der Halle kümmern. In seiner Zeit als Vorstand musste er viele Herausforderungen meistern:
– 1992 und 1994 die Ausrichtung der unterfränkische Meisterschaft im Streckenflug
– 1993 Kauf des Schleppflugzeugs RS180, Verlegung des Segelflugstarts auf die Südseite des Platzes und Aushandeln eines neuen Mitbenutzungsvertrags mit den Amerikanern
– 1995 Anschaffung des DuoDiscus und dessen Taufe in Giebelstadt
– 1996 Bau der „Neue Halle“
– 1997 erfolgreiche Probeschlepps mit der neuen, selbstgebauten Winde
In seiner Amtszeit wurden Investitionen, zum großen Teil durch Eigenleistung, von mehr als einer viertel Million DM getätigt, von denen der Verein heute noch nachhaltig profitiert.
Auch nach seiner Zeit als Vorstand hat sich Karl-Heinz nicht zurückgezogen, wie dies bei so vielen anderen Vereinen beobachtbar ist, sondern er war und ist, zusammen mit seinen Familienmitgliedern, eine wichtige Stütze des Vereins. Er engagiert sich für den Verein bei der Abfertigung des geschäftlichen Flugbetriebs am Wochenende, ist die treibende Kraft des bei der Teilnahme an den Markttagen in Giebelstadt und hat sich beispielhaft am Flugtag 2012 eingesetzt! Ohne seine Unterstützung, seine Hartnäckigkeit und Überzeugungskraft wäre die Verpflichtung einer JU 52 als eine der Hauptattraktionen des Flugtages nicht möglich gewesen. Darüber hinaus hat er alle Anfragen, Reservierungen, die Bezahlung und das Anfertigen der Passagierlisten für fast 100 JU-Passagiere perfekt erledigt! Mit einstimmigem Beschluss hat ihn der Flugsportclub Giebelstadt zum Ehrenmitglied ernannt.
Ehrungen des Luftsportverbandes Bayern (LVB)
Walter Bühl ist seit 2003 Ausbildungsleiter des Flugsportclub Giebelstadt und Bayern weit als Fluglehrer bekannt und anerkannt. Neben der Segelflugausbildung liegt ihm aber auch die Weiterbildung im Streckenflug besonders am Herzen und so hat er im Verein seit 1990 den Streckenflug maßgeblich gefördert und geprägt. 1994 nahm er mit der ASK13, jeweils mit wechselnden Flugschülern, an der unterfränkischen Segelflugmeisterschaft teil. Für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit als Fluglehrer wurde er mit der Silbernen LVB-Fluglehrerehrennadel ausgezeichnet
Karl (Charles) Herrmann engagiert sich seit 1998 als Hauptflugleiter für den Flugsportclub Giebelstadt. Er hat in dieser Funktion den Übergang vom Militärflugplatz Giebelstadt zum Verkehrslandeplatz stark geprägt und während des Überganges die Aufrechterhaltung des Flugbetriebes, der in der Verantwortung des Flugsportclub Giebelstadt lag, ermöglicht. Neben der Tätigkeit als Hauptflugleiter steht er dem Flugsportclub Giebelstadt seit 1997 als Motorseglerwart zur Verfügung. Als Leiter des Verkehrslandeplatzes Giebelstadt versucht er auch in dieser Funktion, die Interessen des Flugsportclub Giebelstadt zu berücksichtigen. Seine Leistungen wurde mit der LVB-Ehrennadel in Silber gewürdigt.
Mit der LVB-Ehrennadel in Bronze wurde Wolfgang Löhr ausgezeichnet. Er kümmert sich seit zwanzig Jahren um den Flugzeugpark des Flugsportclubs Giebelstadt. Ihm ist es zu verdanken, dass es der Flugsportclub Giebelstadt nicht nötig hat, teures neues Gerät anzuschaffen zu müssen. Durch die nachhaltige Pflege des vorhandenen Flugzeugparks ist er eine maßgebliche Stütze des günstigen Fliegens. Bei der Tätigkeit als Werkstattleiter verdient insbesondere seine ruhige Art, mit der er Schwierigkeiten bewältigt, höchste Anerkennung. Zusätzlich unterstützt er den Kassier bei der Fluggebühren- und Werkstattstundenabrechnung.
Norbert Troidl war als Schriftführer von 1988 bis 1998 und ist von 2005 bis heute in dieser Funktion. Darüber hinaus hat er als Moderator und ausgleichendes Element die Entwicklung des Flugsportclub Giebelstadt im Verwaltungsrat stark beeinflusst. Sein Anliegen ist und war es, einseitigen Entwicklungen entgegenzuwirken. So hat er maßgeblich dafür gesorgt, dass die Motorseglersparte erhalten geblieben ist. Ihm wurde durch die Auszeichnung mit der LVB-Ehrennadel in Bronze gedankt.
Eine besondere Ehrung galt Georg Dürrlauf zum Abschluss seiner fliegerischen Tätigkeit. 1957, im Alter von 19 Jahren, trat er in den im Flugsportclub Giebelstadt ein und lernte auf dem von ihm selbstgebauten Bergfalken „Florian Geyer“ das Fliegen. 1964 als Kassier gewählt, hatte er dieses Amt bis 1968 inne. 1970 übernahm er, zusammen mit Walter Molinaro, für 17 Jahre die Leitung der Werkstatt und steht bis heute als exzellenter Helfer und ausgezeichneter „Bespanner“ der Werkstattcrew zur Seite.
Das am deutlichsten sichtbare Wirken im Flugsportclub Giebelstadt war seine Tätigkeit als Fluglehrer. 1970 hat er am „Feuerstein“ seine Fluglehrerprüfung abgelegt, um anschließend dem Flugsportclub Giebelstadt für 42 Jahre als Fluglehrer, davon 2 Jahre als Ausbildungsleiter, zur Verfügung zu stehen.
Leider ist nicht mehr genau nachvollziehbar, wie vielen Schülern und Interessenten er den Traum vom Fliegen ermöglicht hat; es müssen wohl weit über 250 Flugbegeisterte gewesen sein. Da Georg Dürrlauf im letzten Jahr beschlossen hat, seine Lizenzen ruhen zu lassen und bereits Ehrenmitglied ist, galt es ein besonderes Geschenk zum „Ausstand“ zu finden. Als Dank für seine langjährige Unterstützung und den fortwährenden Einsatz für den Flugsportclub Giebelstadt erhielt er ein Teil der Bespannung des Schuldoppelsitzers ASK-13 D-0491, gerahmt, als historisches Symbol seines erfolgreichen Wirkens.
Nach anhaltenden Applaus für die Geehrten eröffnete Vorsitzender Guckenberger das Büffet und leitete zum kommunikativen Teil der gelungenen Veranstaltung mit den Worten Bernhard Shaws über: „Lasst uns heuer einfach bessere Fehler machen! 2014 wird am Ende mit so vielen Tagen zählen, wie wir genutzt haben“!