Abfliegen 2018 – der Saisonabschluss
Am letzten Samstag im Oktober endet die Segelflugsaison im Flugsportclub Giebelstadt mit dem Abfliegen. Mit einem vereinsinternen Wettbewerb wird dieses Ereignis gefeiert.
Wenn Ende Oktober die Tage merklich kürzer und das Wetter immer ungemütlicher wird, beendet der Flugsportclub Giebelstadt offiziell die Segelflugsaison. Ab November beginnt die Winterarbeit, das heißt alle Flieger werden bis März nach und nach gewartet, repariert und geprüft. Außerdem erhalten die Flugschüler an den Wochenenden Theorieunterricht.
Traditionell wird dieses Event mit einem kleinen Wettbewerb gefeiert. Um auch Flugschülern die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben, werden nur Flugmanöver gefordert, die auch in der Segelflugausbildung häufig geübt werden. Dabei kommt es vor allem auf die richtige und möglichst exakte Ausführung an. Der gesamte Flug wird vom Start bis zu Ziellandung von einer Jury bewertet.
Das Flugprogramm
Beim Start kommt es vor allem auf die sichere Ausführung an. Die Sicherheitshöhe muss eingehalten werden, der Übergang in den Steigflug soll sanft erfolgen und es muss richtig vorgehalten werden. Nach dem Ausklinken muss eine rechtwinklige Platzrunde geflogen werden um dann im Übungsraum, parallel zum Flugplatz, die Manöver zu fliegen. Gefordert waren hier 10 Rollübungen Richtung Osten. Nach einer 180° Kurve Richtung Westen musste ein Kreiswechselflug gezeigt werden. Zuerst sollte ein Vollkreis mit 45° Schräglage nach links und dann direkt ein Vollkreis mit gleicher Schräglage nach rechts gemacht werden. Am Ende sollte der Segelflieger wieder nach Westen fliegen. Nun musste Fahrt aufgenommen werden, um diese kurz darauf wieder in einer hochgezogenen Fahrtkurve abbauen zu müssen und einen Linkskreis zu fliegen. Die hochgezogene Fahrtkurve stellt denn Übergang vom Schnellflug zum Thermikflug dar. Hier kommt es darauf an, die Geschwindigkeit nicht zu abrupt abzubauen und den Wechsel in den Kreisflug sanft zu gestalten. Geschiet dies nicht, geht viel Energie und Zeit verloren bis ein stabiler Kreis geflogen und das Zentrum der Thermik gefunden werden kann. Im Anschluss daran folgt die Landung. Für eine erfolgreiche Landung im Landefeld ist besonders die Landeeinteilung wichtig. Der oder die Pilot/in muss individuell und abhängig von Höhe und Wind abschätzen wie lange Gegen-, Quer- und Endanflug werden müssen und diese entsprechend anpassen. Im Endanflug muss schließlich noch ein Slip – der Seitengleitflug – gezeigt werden. Dabei wird der Rumpf des Segelflugzeugs leicht quer zur Flugrichtung gestellt und erzeugt zusätzlichen Widerstand. Auch hier wird wieder die korrekte Ausführung bewertet. Ganz zum Schluss folgt schließlich noch die Ziellandung. Dabei gibt es drei je 10 Meter lange Landefelder, wobei es im ersten Landefeld 9, im zweiten 6, im dritten 3 und danach 0 Punkte gibt. Wer zu viel riskiert hat und vor dem ersten Landefeld aufsetzt erhält nicht nur 0 Punkte für das Landefeld, der erhält auch keine Punkte für den Anflug und den Slip. Die Ziellandung soll die Außenlandung auf einem kurzen Acker simulieren, vor dem ein Graben verläuft. Setzt man also vor dem Landefeld auf, wäre das Segelflugzeug wahrscheinlich ein Fall für die Werkstatt.
Am Ende konnten sich dieses Jahr gleich drei Fluglehrer in der Gesamtwertung durchsetzen. Den ersten Platz sicherte sich Walter Bühl, vor Florian Hafner und Joachim Freitag. Auf Platz vier folgte als beste Flugschülerin Steffi Müller. Insgesamt lag das Teilnehmerfeld sehr dicht beeinander. Über die letzten Plätze entschied weniger die Flugleistungen in der Luft, als vielmehr die Ziellandung. Zum Teil entschieden wenige Zentimeter vor dem Landefeld über eine vordere oder hintere Platzierung.
Für das Abfliegen im nächsten Jahr hat die Jury eine Regeländerung beschlossen, um dem unterschiedlichen Erfahrungsstand der Flugschüler rechnung zu tragen und auch ihnen die Chance auf eine gute Platzierung zu ermöglichen.
Im Anschluss an die Siegerehrung wurde das Ende der Segelfugsaison natürlich noch gebührend gefeiert.