Baustelle Clubheim Teil 1 von ? - Keller

Wer unser Clubheim in den letzten Jahren besucht hat dem fällt auf, dass es seine besten Jahre schon vor langer Zeit gesehen hat. Viel wurde schon über mögliche Sanierungen und Neubauten sinniert und zwischenzeitlich schien eine Sanierung sogar unmöglich. Den endgültigen Umschwung in diesem Jahr brachte ein letzter Anlauf um die Sanierungsmöglichkeit zu klären: aus der Kellerdecke wurden Kernbohrungen entnommen und von einem Statiker geprüft. Das Ergebnis lautete: das Clubheim kann saniert werden – aber nur wenns schnell geht!

Auf Grund der ursprünglichen Nutzung unseres Clubheims als Heizhaus für zwei Flugzeughallen im 2. Weltkrieg, befindet sich unter dem Gebäude ein Tiefkeller mit 6 m Deckenhöhe. 1976 hat der Flugsportclub Giebelstadt das Gebäude als Teilruine von der Standortverwaltung gemietet und mit Unterrichtsraum, Sanitärräumen und Werkstatt ausgebaut. Der Zahn der Zeit – vor allem in Form von Feuchtigkeit – hat den Stahlbetonstützen stark zugesetzt. Um die statische Integrität des Tiefkellers weiter zu gewährleisten waren zeitlich dringende Bausicherungsmaßnahmen nötig, sprich: die Stahlbetonstützen und Unterzüge mussten durch eine Hilfskonstruktion abgefangen werden!

 

 Die Bausicherung konnte aus finanziellen und materiellen Gründen nur in Holz ausgeführt werden. Die bauliche Ausführung übernahm unser Mitglied und Zimmerermeister Matthias Schirmer. Das nötige Holz war schnell bestellt, aber auf Grund der Baustoffknappheit in 2021 hatte das Holz 10 Wochen Lieferzeit. Zeit die wir gut für die zahlreichen Vorarbeiten nutzten.

Nach 10 Wochen liegt endlich viel Holz vor der Hütte

 

Über die Jahrzehnte drangen immer wieder größere Mengen Regenwasser in den Tiefkeller ein. Das Wasser konnten wir zwar immer abpumpen aber der eingeschwemmte Schlamm und Bauschutt häufte sich an. Jetzt musste alles raus!
– Ein Kellerfensterschacht wurde vergrößert damit wir einen Leiterlift einbauen konnten. Über diesen wurden bis heute ca. 12 m3 Bauschutt aus dem Keller geschafft.
– Die verschütteten Fensterschächte wurden freigelegt, damit die Luft wieder zirkulieren konnte.
– Eine Tauchpumpe wurde installiert um eingedrungenes Wasser sofort wieder hinauszubefördern.
Dank dieser 3 Maßnahmen ist der Tiefkeller zum ersten Mal seit Jahren komplett trocken.
Nachdem dann noch der lose Beton von Decke, Stützen und Unterzügen entfernt war, konnte es eigentlich losgehen.

 

Am 2. Oktober ging es dann endlich mit den Holzarbeiten los – und in was für einem Tempo! Nach einem Tag waren 2 der 3 Unterzüge abgestützt.
Vor dem Clubheim wurden die Holzbalken auf die passende Länge abgebunden. Mit dem Traktor ging’s dann kraftschonend zum Leiterlift und ab hier war dann Handarbeit angesagt. Vorsichtig wurden die Holzbalken hinunter gelassen und an ihren Bestimmungsort getragen. Die Holzbalken für die Unterzüge wurden mit Böcken nach oben gehievt, Zement aufgetragen (für den Kraftschluss) und dann mit Stempeln gegen den Unterzug gedrückt. Erst jetzt konnte für die Stützen Maß genommen werden. Nachdem die über 5m langen Stützen im Keller waren begann der heikelste Teil: die Holzstützen mussten per Hand aufgestellt und ausgerichtet werden.
An einem Tag wurden 5 Unterzüge und 11 Stützen verbaut!

Zwei Wochen später am 15. Oktober wurden dann die letzten zwei Unterzüge eingebaut. Hier wurde es noch einmal richtig spannend, denn der längste Holzbalken fehlte noch. Mit 7m übertraf der letzte Unterzug alle bisherigen Holzbalken in der Länge. Aber hier waren schließlich Profis am Werk 😉

Insgesamt wurden im Tiefkeller 7 Unterzüge und 18 Stützen aus Holz verbaut. Die gesamte Last der Kellerdecke wird nun durch das Holz getragen. Die Bausicherung des Tiefkellers ist damit abgeschlossen!

Als nächstes wird der Keller unter der Werkstatt abgesichert, aber das Holz fehlt noch.

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